Moringa

Moringablattpulver in einer HolzschaleEin Gespräch mit Dr. Hans-Martin Hirt, Gründer von anamed

Besucher: Wenn so viel im medizinischen Bereich geforscht wird und solch ausgezeichnete chemische, moderne Medikamente erhältlich sind, warum diskutieren Sie mit Menschen in den Tropen noch über die Heilkraft der „Unkräuter“ vor ihrer Haustür?

H-M H: Was Sie sagen, stimmt, aber die nackte Tatsache ist, dass gerade diese modernen Arzneimittel in vielen Regionen Afrikas und Asiens nicht verfügbar sind. Wo Medikamente zur Verfügung stehen, sind sie für die Leute oft viel zu teuer, um sich diese leisten zu können. Aber erstaunlicherweise gibt es trotz der ganzen Millionen, die in die Forschung gesteckt wurden, manchmal pflanzliche Mittel, die sogar wirksamer als jede „moderne“ Behandlung sind.

Besucher: Das ist wirklich toll. Können Sie mir ein Beispiel geben?

H-M H: Gehen Sie mal in eine Apotheke , verlangen Sie den Chef und bitten um eine Tablette, die den Blutdruck und Blutzuckerspiegel gleichzeitig senkt, einen guten Schlaf gibt und gleichzeitig den Antrieb und Appetit steigert, und deren Inhalt gegen AIDS und Krebs patentiert ist… Ihr Apotheker wird verzweifeln… dabei heißt die Lösung ganz einfach?

Besucher: Moringa! Was ist an Moringa so besonders?

H-M H: Moringa ist zu Recht eine Modepflanze geworden, und auch ich sage, wenn überhaupt ein Nahrungsergänzungsmittel notwendig ist, dann nehmen Sie Moringapulver… und zwar offen, nicht in Kapseln verfüllt, das ist reine Geschäftemacherei. Jedes Jahr werden acht Millionen Kinder entweder tot geboren oder sterben in den ersten Lebensmonaten. Die große Mehrheit dieser Familien ist arm. Und wo starke Armut herrscht, sind Mütter und Kinder mangel- oder manchmal sogar unterernährt. Mit Moringa wird man nicht „reich“, aber die Pflanze hilft bei Ernährungsproblemen.

Besucher: Ich hatte gehört, in Teilen des Sudans reißen Leute Moringa als Unkraut aus.

H-M H: Mit dem Einzug der „Moderne“ verlieren selbst Sudanesen ihr Wissen…dabei werden im Internet Moringablätterpulver zu 240 Euro das Kilo angeboten, das entspricht etwa dem Jahresverdienst eines ländlichen Sudanesen! Wissen Sie im Sudan traf ich einen Flüchtling der 2 Jahre lang zu Fuss auf der Flucht war: vom Südsudan nach Äthiopien, weiter nach Kenia und zurück nach Südsudan … ohne Geld! In dieser Zeit hat er und seine Familie sich vorwiegend von Baumblättern wie z.B. Moringa ernährt!

Besucher: Kann man Moringa wirklich essen?

H-M H: Moringablätter sind sehr ungewöhnlich, weil sie direkt gegessen werden können. Wir könnten sie wie Giraffen essen! Sie enthalten Vitamine, Proteine und Mineralien – sie sind sogar mit Eiern vergleichbar. Die übliche Art, sie zu essen, ist, die Blätter zu sammeln, sie zu trocknen und zu einem Pulver zu verarbeiten und dann wird dieses Pulver ganz einfach in einen Körnerbrei, Müsli, Suppe usw gerührt. Die Wurzeln und Blüten kann man auch essen.

Besucher: Es gab viele verschiedene Programme zur Bekämpfung der Unterernährung, aber das Problem bleibt. Kann Moringa noch erfolgreicher als andere Programme sein?

H-M H: Die meisten dieser Programme sind von importierten Nahrungsmitteln wie Milchpulver und Zucker abhängig. Und davon, dass irgendein Geldgeber ununterbrochen Finanzen spendet, dass keine Korruption auftritt, dass alle einheimischen Mitarbeiter gut bezahlt werden … bis irgendwann die Laptops des Projekts voller Viren (und Termitennester!) sind und damit das Projekt abgebrochen wird. Moringa aber wächst und wächst … und macht Familien unabhängig von Geldgebern … und kann sogar Dürre überstehen. So kann jede Familie, die ein klein wenig Land besitzt, gleich vor ihrer Tür einen Moringabaum pflanzen. In Teilen von Südäthiopien hat jede Familie traditionell einen Moringabaum im Garten und mindestens einmal wöchentlich werden die Blätter als Gemüse gekocht. Sie sehen, wenn Leute Moringa anpflanzen, sind sie nicht von irgendeinem Import, einem Amt oder von Außen abhängig. Sie sind viel unabhängiger. Ich wünsche mir, dass jede Familie in den Tropen 10 Moringabäume in ihrem Garten hat.

Besucher: Herr Hirt, Sie sind Apotheker, was hat Moringa mit Krankheiten zu tun?

H-M H: Viel, und deswegen sind allein im US Patentamt 45 Patente angemeldet, bei denen Moringa vorkommt: z.B. als Pilzmittel, als Klärungsmittel, zur biologischen AIDS-Therapie, zur Blutdrucksenkung, als Antibiotikum, gegen Diabetes, zum Leberschutz, zur Steigerung der Muttermilch, gegen Entzündungen, zur Wundheilung, zur Diurese, gegen Tumore. anamed patentiert nichts, aber uns zeigt das wenigstens die Richtung an, wo wir uns am meisten Wirkung versprechen können!

Besucher: Hörte ich Sie sagen, Moringa ist auch wegen der Erderwärmung wichtig? Wie kann das sein?

H-M H: Moringa bindet Kohlendioxid und verbessert so das Klima! Die Erderwärmung betrifft arme Länder viel mehr als die reichen Länder. Veränderungen in der Niederschlagsverteilung können für Millionen von Menschen katastrophal sein. Gleichzeitig wird in vielen Ländern mit einer wachsenden Bevölkerung die Frischwasserversorgung kritisch. So müssen wir uns damit befassen, wie Wasser gesammelt, wie es gespart und wie es vor Verschmutzung geschützt werden kann. Welche Rolle spielt Moringa? Erstens ist Moringa eine Nahrungsmittelpflanze die sehr resistent gegenüber Trockenheit ist. Zweitens aber wirken die zermahlenen Samen dort, wo Wasser Schmutzstoffe enthält, als ein natürliches Flockungsmittel und Wasserreiniger.

Besucher: Wer hat denn das entdeckt?

H-M H: Wenn Sie mich fragen, so war das Moses in der Bibel: Im 2.Mosebuch (Exodus) 17, 3-4 hat das Volk in der Wüste derart Durst, dass Moses fürchtet, von ihm gesteinigt zu werden. Das befreite Volk Israel sehnt sich zurück in die Gefangenschaft, wo es wenigstens Trinkwasser gab! Einmal findet Moses Wasser, aber es ist ungeniessbar … was tun? Im Kapitel 15, 22-25 heißt es dann:“Er schrie zu dem Herrn, und der Herr wies ihm einen Baum, den tat er ins Wasser, da ward es süss“. Die Bibelwissenschaft sagt uns, es war der Moringabaum! Heute ist die Dritte Welt übersät von leeren PET-Wasserflaschen, Städte werden überflutet, weil diese Flaschen die Kanalisation verstopfen, Müllberge davon verschandeln die Natur … der Mensch ist gefangen in der Abhängigkeit von privaten Wasserfirmen, anstatt dass er sich freimacht und z.B. mit Hilfe von Moringa sein eigenes Trinkwasser ökologisch herstellt!

Besucher: Ich denke, Moringa ist mehr als nur ein Wunderbaum … ein echter „Lebensretter“ !

Wegen Bezugsquellen für Artemisia-Tee, Moringa-Tee usw:
Schreiben Sie mir bitte eine private E‑Mail (oder einen privaten Brief) mit Ihrer Adresse an anamedhmh@yahoo.de